Stefan Hertling: Ich kann mir keine andere Facharztrichtung vorstellen
Dr. Stefan Ferdinand Hertling ist Assistenzarzt in Weiterbildung an der Orthopädischen Universitätsklinik der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena. Seit September 2013 ist er Mitglied der DGOU und in den Sektionen AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie sowie der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE). Auch im Jungen Forum für O und U bringt sich der junge Wissenschaftler aktiv ein und versucht, seine Begeisterung für Orthopädie und Unfallchirurgie den Studierenden weiterzugeben. Aus diesem Grund hat der 31-Jährige das Wahlpflichtfach „Tutorium Sportmedizin“ an der FSU integriert, an dem pro Semester 30 Studierende teilnehmen. Auf diese Weise konnte er den einen oder anderen schon für O und U in Form einer Dissertation begeistern.
Warum möchten Sie Facharzt für O und U werden?
Stefan Hertling: Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein sehr spannendes und vielfältiges Fach, sowohl operativ als auch konservativ. Man kann sich in viele Fachrichtungen spezialisieren. Ich habe initial eine Berufsausbildung zum Arzthelfer in einer orthopädischen Uniklinik gemacht. Dort habe ich mein Interesse für O und U entdeckt, speziell die Faszination für die Schulterchirurgie. Hieraus ist der Wunsch entstanden, den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zu erlangen. Deshalb habe ich nach dem Abschluss meiner Berufsausbildung das Abitur gemacht und konnte gleich Medizin studieren. Seither kann ich mir keine andere Facharztrichtung vorstellen. Und nun bin ich schon im dritten Weiterbildungsjahr. Neben meiner klinischen Tätigkeit liegt mittlerweile mein Forschungsschwerpunkt auf dem Schultergelenk.
Können Sie sich noch an Ihre erste orthopädische Behandlung oder operativen Eingriff erinnern?
Stefan Hertling: Ja, daran kann ich mich sehr gut erinnern. Es handelte sich um eine Materialentfernung am Schultereckgelenk. In diesem Moment dachte ich mir: „Jetzt stehst du hier!“ Und ich wusste, dass ich richtig bin. Ich war nervös, aber die leitende Oberärztin der Schulterabteilung war sehr geduldig. Mein erster operativer Eingriff verlief gut.
Was geben Sie zukünftigen Orthopäden und Unfallchirurgen mit auf den Weg?
Stefan Hertling: Suchen Sie sich einen Mentor, der Ihnen fachliche Tipps und Tricks zeigt, aber Ihnen gleichzeitig auch in manch schwieriger Situation beisteht. Ich denke, hier könnte der Schlüssel für das Gewinnen zukünftiger Kollegen liegen.
"Bei der ersten OP an einem Schultereckgelenk dachte ich mir: Jetzt stehst du hier! Und ich wusste, dass ich richtig bin ..."