Famulatur in Bochum

© M. Wießmeier

Bei einer Famulatur in der Unfallchirurgie am Bergmannsheil in Bochum hat man die Möglichkeit, in alle Bereiche dieser Fachrichtung Einblicke zu erhalten. Man wird direkt eingebunden und ins Team integriert, wenn man sich selbst auch einbringt. Grundsätzlich ist der Famulant einer Station zugeteilt, von dort aus kann aber nach Absprache überall im Haus gewechselt werden. Von Poliklinik, ambulantem OP, Notfallaufnahme bis Rehabilitation mit Exoskeletten für Rückenmarksgeschädigte, Notarztwagen und Zentral OP ist alles möglich.

Der Tag auf der Station beginnt um 6:45 Uhr mit der Visite, bei der man immer viele Verbände wechseln kann. Danach geht es mit Stationsarbeit weiter wie zum Beispiel VAC-Wechseln und teilweise Fixateur-Einstellungen. Im Zentral-OP darf man in alle Säle, beim Lagern helfen und sich alles ansehen. Wer möchte, kann sich auch einwaschen und am Tisch assistieren. In meinem Zeitraum war ich der einzige Famulant und hatte so sehr viele Möglichkeiten. Die Chirurgen sind meist freundlich und beantworten gerne Fragen. Sehr sinnvoll und lehrreich ist zum Abschluss des Tages die Röntgenbesprechung. Dort werden alle Fälle des Tages sowie die Patienten auf dem OP-Plan des nächsten Tages besprochen.

Um in der Notfallaufnahme viel zu lernen, bietet es sich an, Spätdienste (ca. ab 13 Uhr) zu machen, da morgens sehr viel los ist und in der Notfallaufnahme meist mehrere Famulanten sind. Nachmittags und abends ist es ruhiger und man kann in Ruhe Patienten untersuchen, FAST-Sonografie durchführen und auch mal Nähen. Sehr spannend ist es auch im NEF mitzufahren! Die Klinik hat einen Wäschepool mit Rettungsdienstkleidung inklusive Sicherheitsschuhen für Studenten (natürlich in begrenzter Größenauswahl).

Mein persönliches Highlight war der Tag im Rehazentrum bei Cyberdyne Bochum. Dort erhalten Patienten eine spezielle und einzigartige Rehabilitationsmethode. Sie ziehen ein Exoskelett an und erlernen so je nach Verletzungsmuster wieder das Laufen oder teilweises Ansteuern der Beine.

Insgesamt hat die Famulatur in Bochum meine Erwartungen gänzlich erfüllt und übertroffen. Eine Famulatur in einer solch großen Abteilung erfordert selbstverständlich eigenes Engagement. Jedoch hat man die Möglichkeit, das gesamte Spektrum zu sehen und mitzuerleben.